Hauptthema meiner künstlerischen  Arbeiten ist immer wieder die Begegnung sowohl  mit dem  eigenen Selbst und Sein als auch mit dem Gegenüber, dem Außen- 

in Verantwortung für die Natur, unserer inneren Natur und der Natur als Raum, in den unser Leben eingebettet ist.

 

Begegnungsszenarien, Momente von Kontakt und Beobachtung, von Gebärden und animalischem Ausdruck, von Verniedlichung und Groteskerie, von direktem, heimlichem oder innigem Kontakt, von Berührung und Eigensinn, Allein-Sein, Stille, den Moment der Trennung, dem Herausfallen aus der Ganzheit, wahrnehmen und erforschen.

Bewegung in dem Geschehen, das wir unsere Welt nennen – unsere Welt, die ihrer wahrhaftigen Natur so oft entfremdet wird, und die menschliche, überlebenswichtige Abhängigkeit zu ihr. Tiere, Pflanzen, Mineralien, Erde, Wasser können im Einklang ohne den Menschen existieren, der Mensch allerdings nicht ohne sie.

Diese arrogant durchzogene Absurdität als Aspekt des menschlichen Lebens in seinen Facetten zu beleuchten, ist mir ein Anliegen. Dabei reizt mich im künstlerischen Ausdruck das Überstilisierte und Narrative, das Ornamentale und Dekorative zum Aufspüren lebendiger Harmonien, die Verbindung von Figurativem und abstraktem, geheimnisvollem Grund –  besonders interessant auch in Brüchen und Irritationen und in kontrastreichen, vielschichtigen Farbaufträgen –  als transparente Lasur und als krustige, aufbrechende Oberfläche.

Meine Entdeckungs – und Forschungsreise zieht sich durch alle bisherigen Werkreihen, und ich bilde neben der Malerei auf Leinwand und Holz sowohl figurative als auch dekorative Objekte, die in Installationen Teil von Inszenierungen werden.

Da mich die Verbindung von Kunst und Natur im Besonderen beschäftigt, widme ich mich seit einiger Zeit intensiv dem Studium und der Arbeit mit Pflanzenfarben – größtenteils aus selbstgesammelten Blüten und Pflanzenteilen meiner heimatlichen Region, die ich inzwischen als Färberpflanzen teilweise selbst anbaue. Aus den Pflanzen, aus selbstbereiteter Holzkohle, Asche, Erde, Kreide und weiteren organischen Substanzen stelle ich in Verbindung mit reinen Baumharzen in aufwändigem, viel Geduld erfordernden Verfahren Farbmaterial her, das auf Bildträgern – Papier, Leinwand und Holz –  und in der Gestaltung von Objekten verarbeitet wird.

Manchmal füge ich noch ein mineralisches Blau hinzu – ein leuchtendes Blau ist die für mich am schwierigsten zu gewinnende Pflanzenfarbe – erste Experimente im Anbau von Färberwaid, der traditionellen, europäischen Blaufärberpflanze, habe ich in diesem Jahr begonnen.

Der komplette Kreislauf der Farb -und Materialzubereitung und die Eigendynamik durch die Unberechenbarkeit der Pflanzennatur begeistern mich und gibt den Arbeiten eine aus sich selbst schöpfende Lebendigkeit. Die Vergänglichkeit ist als Aspekt dieser Arbeit nicht kalkulierbar –  und doch sind diese Arbeiten zumindest kompostierbar.

Bei aller Blütensammel –  Besessenheit finde ich immer wieder den Respekt vor der lebendigen Pflanze, versuche wenig räuberisch vorzugehen sondern bedacht auszuwählen, nehme die Blätter ganz kurz vor dem Verblühen, lasse die Samen zurück.

Lebendige, wachsende, der Natur verbundene Kunst –  eine Vision, der ich fasziniert folge-

aus Pflanzen….in massiver Fragilität und dunkelgründiger Transparenz, 100% vegan

Die ganz aktuellen Arbeiten ab Herbst 2012 sind auf dieser Website noch nicht veröffentlicht.